
Petra Heinze: Herr Hahn, wie bauen sie Ihr Jahresprogramm? Gibt es bestimmte Eckpunkte, an denen Sie sich abarbeiten oder fügt sich das alles so nach und nach?
Jörg-Hannes Hahn: In der Regel plane ich zunächst die großen Besetzungen mit Orchester, Bachchor und Kammerchor und natürlich das Komponistenportrait, oft schon über die nächste Saison hinaus. Ich sehe dann, wo programmatische Ergänzungen notwendig sind und flechte Kammermusik ein. Eine Saison enthält viel Geplantes, aber immer gibt es auch Programme, die sich durch Zufall von außen ergeben.
Petra Heinze: Wie stemmen Sie als “Ein-Mann-Show” so ein ausuferndes Konzert wie das “Requiem für einen jungen Dichter” von Zimmermann?
Jörg-Hannes Hahn: Die Planung der Abläufe, Künstler und Finanzierung ist für solch ein Riesenprojekt außerordentlich wichtig. Zum Glück muss das meiste weit im Vorhinein geschehen, so dass ich mich in den nächsten Wochen und Monaten der Partitur und der Disposition der Proben widmen kann.
Petra Heinze: Zum traditionsreichen Komponistenportrait kommt Beat Furrer. Können Sie schon etwas zu den Werken sagen, die Sie von ihm aufführen?
Jörg-Hannes Hahn: Für diesen Abend suchte ich, wie bei allen Portraitkonzerten, eine Mischung von Kammermusik und Vokalwerken aus. Auch die Mischung von älteren, jüngeren und sehr neuen Werken ist wichtig für unsere eingeladenen Komponisten. Immer ist ein Geistliches Werk dabei, wie Furrers „Psalm“. Dieser ist kein Psalm des Alten Testaments, sondern ein wunderbar atmosphärischer, gehauchter Lobpreis Gottes, der mit einer zart schwebenden Kantilene der Frauenstimmen endet.
Das "Requiem für eine jungen Dichter" von Bernd Alois Zimmermann erklingt am Sonntag, 9. Februar 2020 um 19 Uhr in der Lutherkirche. Das Komponistenportrait mit Beat Furrer findet am Samstag, 13. Juni 2020 um 20 Uhr in der Stadtkirche statt.
0 Kommentar(e)
Einen Kommentar verfassen