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Stadtkirche Bad Cannstatt

Die spätgotische Stadtkirche – einzige unzerstörte spätgotische Kirche Stuttgarts

Als einzige große mittelalterliche Kirche Stuttgarts überstand die Stadtkirche Bad Cannstatt den letzten Krieg unbeschadet, der Kern der Kirche geht dabei auf das 8. Jahrhundert zurück. Die heutige Stadtkirche wurde 1471-1506 von Aberlin Jörg d. ä. als dreischiffige Hallenkirche erbaut, mit der die Cannstatter Bürger damals in Konkurrenz zur Grafenresidenz Stuttgart traten.

Im Jahr 1612/13 führte der bedeutendste Baumeister der württembergischen Renaissance, Heinrich Schickhardt, den Turm aus, der von vielen Kunsthistorikern als schönster Turm der deutschen Renaissance gepriesen wird. Im Inneren besticht vor allem der Chor mit dem spätgotischen Rippengewölbe.

Die alte Wölbung der Kirchenschiffe stürzte 1788 ein und wurde danach durch eine flache Decke ersetzt. Christian Friedrich Leins besorgte im 19. Jahrhundert die Regotisierung. Nach dem Krieg wollte man die feinen neugotischen Scheingewölbe beseitigen, was glücklicherweise unterblieb. So läßt sich hier in einmaliger Weise für Stuttgart das Raumbild der Spätgotik nachempfinden. Außerdem verfügt die Stadtkirche damit über eine Akustik, die mit ihrer Transparenz und Helligkeit ihresgleichen in der Region sucht.


Lutherkirche Bad Cannstatt

Kirche und Konzertraum mit hervorragender Akustik

Die Cannstatter Lutherkirche an der Waiblinger Straße wurde im Jahr 1900 nach Plänen von Richard Böklen und Carl Feil erbaut. Sie zählt zu den ersten aus Backstein gebauten Kirchen Süddeutschlands, als Vorbild könnte man die gotischen Backsteinkirchen Norddeutschlands sehen wollen. Tatsächlich aber zitiert die Lutherkirche zum einen den Stil französischer Kathedralen und zeigt zum anderen eine eigenständige Architektur.

Grundlage des Baus war nämlich das so genannte "Eisenacher Regulativ" der evangelischen Kirchen Deutschlands von 1861: gedrungener Grundriss, überblick gewährende Seitenemporen, großzügige Lichtführung der Fenster und dauerhaftes Material. Doch opferten die Architekten die Schönheit nicht der Zweckmäßigkeit. Den Turm zieren kleine Ecktürmchen, Pflanzendekors schmücken die Kapitelle. Im Februar 1944 wurden Chor und Sakristei zerstört. Wiedereinweihung war 1950, eine Innenrenovierung wurde dreißig Jahre später abgeschlossen.

Mit ihrer neu renoiverten Walcker-Orgel und ihrer hervorragenden Akustik ist sie eine der besten Konzertkirchen Stuttgarts.